Flüssiger Handyschutz bei „Höhle der Löwen” – ProtectPax
ProtectPax im Praxis-Test: Dann doch lieber Panzerglas
Foto: Computer BILD
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Der durch „Die Höhle der Löwen“ bekannte Displayschutz ProtectPax verschwand kürzlich vom Markt. Nun ist das Produkt wieder erhältlich und COMPUTER BILD hatte ihn im Test: Was hält die Wunderflüssigkeit aus?
Ein paar Tropfen Flüssigkeit auf dem Smartphone-Display verreiben und schon bleibt das Display bis zu einem Jahr frei von Kratzern und Rissen. Das versprach ProtectPax noch vor einigen Wochen. Damit ist jetzt Schluss: Wettbewerber gingen rechtlich gegen die Macher vor und erwirkten eine einstweilige Verfügung, Supermärkte und Online-Händler mussten das Produkt aus dem Sortiment nehmen. ProtectPax ist mittlerweile wieder auf dem Markt, allerdings ganz ohne Werbeversprechen. COMPUTER BILD hat getestet, inwieweit das Produkt das Display schützt.
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Die beiden Düsseldorfer Pascal Buchen und Anthony Filipiak stellten in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ das Produkt ProtectPax ihres Start-ups „APS Produkte“ vor: eine Flüssigkeit mit einem „Nano-Schutz“ für das Smartphone-Glas, bei dem einfach eine Flüssigkeit auf dem Smartphone-Bildschirm aufgebracht wird, die dann aushärtet und Schutz wie eine klassische Displayschutzfolie bieten soll. Dafür sorgen laut ProtectPax Nano-Partikel, die sich schützend über das Displayglas legen. Ein Löwe, Ralf Dümmel, war hellauf begeistert, sicherte sich einen 20-prozentigen Anteil am Unternehmen APS Produkte und unterstützt das Unternehmen mit einer 150.000 Euro schweren Finanzspritze. Der Erfolg sollte ihm Recht geben: Mehrere Supermärkte und Discounter, darunter Aldi, boten das Produkt an, auch auf Amazon schien das Flüssigglas wie geschnitten Brot über die virtuelle Ladentheke zu gehen.
ProtectPax veröffentlichte einen Post, der den Erfolg untermauern sollte: Leere ProtectPax-Regale bei Aldi – alles ausverkauft! Zu dieser Zeit ging allerdings auch ein Anwaltsschreiben beim Discounter-Riesen ein, der den Verkauf per einstweiliger Verfügung untersagte. Der Grund: Die Werbeversprechen „bis zu 600% härter“ und „100% kratz- und bruchsicher“ gingen Wettbewerbern zu weit – der „Verband sozialer Wettbewerb“ reichte rechtliche Schritte ein. Und auch der abgebildete Hammer auf der Verpackung, der suggerierte, dass selbst Schläge mit wuchtigen Gegenständen nach der ProtectPax-Anwendung keine Schäden auf dem Display anrichten, war wohl zu viel des Guten. Ohnehin wies ProtectPax auf Packung und per Hinweiszettel im Lieferumfang darauf hin, dass der abgebildete Hammer symbolischer Natur sei. ProtectPax verschwand für kurze Zeit sogar von Amazon, ist dort mittlerweile wieder erhältlich – ohne Werbeversprechen und Hammer auf der Verpackung. Sogar der Name des Produkts hat sich geändert: Statt „Flüssiger Displayschutz“ heißt es nun nüchtern „Flüssige Displaybeschichtung“. Nach konkreten Werbeversprechen, was die Displaybeschichtung dem Anwender bringt, sucht man nun vergebens.
COMPUTER BILD hat den Displayschutz von ProtectPax unter die Lupe genommen. Dafür wurde ein Smartphone zur Hälfte mit Klebefilm abgeklebt, sodass bei der Behandlung mit ProtectPax nur eine Hälfte durch die „Nano-Beschichtung“ geschützt ist. Im Test kamen spezielle Stifte mit verschiedenen Härtegraden zum Einsatz. Ein normales Display zerkratzt ab einer Mohs-Härte von 6 – so auch in unserem Fall. Auf der mit ProtectPax behandelten Displayseite war kein sichtbarer Effekt erkennbar – Kratzer kamen auch hier mit dem Härtegrad 6 in das Display. Sowohl die Tiefe der Kratzer als auch das Verhalten der mit ProtectPax behandelten Fläche bei härteren Materialien glich der unbehandelten Seite: Bei einem Härtegrad von 8 war es möglich, das Displayglas regelrecht abzukratzen. „100% bruch- und kratzsicher“, so wie die Macher ursprünglich für das Produkt warben, ist das nicht. Vor tiefen Kratzern oder eben Displaybrüchen schützen dann doch nur Panzerglas & Co.
Wer sein Display schützen möchte, fährt mit einer gewöhnlichen Displayschutzfolie besser. Der Schutz ist sichtbar und lässt sich so einfacher überprüfen. ProtectPax legt sich laut Hersteller „unsichtbar“ über das Display und sollte regelmäßig (spätestens alle zwölf Monate) erneuert werden. Wer das vergisst oder wenn der Schutz doch früher nachlässt, ist das Smartphone gänzlich ungeschützt. Zudem schützen Panzerglasfolien meist auch beim Fall auf harten Asphalt. So revolutionär ist ProtectPax übrigens nicht: Schon seit einigen Jahren sind ähnliche Produkte auf dem Markt vertreten, die teils zum halben Preis erhältlich sind. ProtectPax beziehungsweise die dahinter stehende Firma APS Produkte finanzierte sich übrigens durch eine Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo – doch erst beim Auftritt in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ kam der große Durchbruch.
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ProtectPax im Check: So fing alles an
Die beiden Düsseldorfer Pascal Buchen und Anthony Filipiak stellten in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ das Produkt ProtectPax ihres Start-ups „APS Produkte“ vor: eine Flüssigkeit mit einem „Nano-Schutz“ für das Smartphone-Glas, bei dem einfach eine Flüssigkeit auf dem Smartphone-Bildschirm aufgebracht wird, die dann aushärtet und Schutz wie eine klassische Displayschutzfolie bieten soll. Dafür sorgen laut ProtectPax Nano-Partikel, die sich schützend über das Displayglas legen. Ein Löwe, Ralf Dümmel, war hellauf begeistert, sicherte sich einen 20-prozentigen Anteil am Unternehmen APS Produkte und unterstützt das Unternehmen mit einer 150.000 Euro schweren Finanzspritze. Der Erfolg sollte ihm Recht geben: Mehrere Supermärkte und Discounter, darunter Aldi, boten das Produkt an, auch auf Amazon schien das Flüssigglas wie geschnitten Brot über die virtuelle Ladentheke zu gehen.
ProtectPax: Der Hammer musste weg
ProtectPax veröffentlichte einen Post, der den Erfolg untermauern sollte: Leere ProtectPax-Regale bei Aldi – alles ausverkauft! Zu dieser Zeit ging allerdings auch ein Anwaltsschreiben beim Discounter-Riesen ein, der den Verkauf per einstweiliger Verfügung untersagte. Der Grund: Die Werbeversprechen „bis zu 600% härter“ und „100% kratz- und bruchsicher“ gingen Wettbewerbern zu weit – der „Verband sozialer Wettbewerb“ reichte rechtliche Schritte ein. Und auch der abgebildete Hammer auf der Verpackung, der suggerierte, dass selbst Schläge mit wuchtigen Gegenständen nach der ProtectPax-Anwendung keine Schäden auf dem Display anrichten, war wohl zu viel des Guten. Ohnehin wies ProtectPax auf Packung und per Hinweiszettel im Lieferumfang darauf hin, dass der abgebildete Hammer symbolischer Natur sei. ProtectPax verschwand für kurze Zeit sogar von Amazon, ist dort mittlerweile wieder erhältlich – ohne Werbeversprechen und Hammer auf der Verpackung. Sogar der Name des Produkts hat sich geändert: Statt „Flüssiger Displayschutz“ heißt es nun nüchtern „Flüssige Displaybeschichtung“. Nach konkreten Werbeversprechen, was die Displaybeschichtung dem Anwender bringt, sucht man nun vergebens.
ProtectPax im Praxis-Test: Viele Kratzer um Nichts
COMPUTER BILD hat den Displayschutz von ProtectPax unter die Lupe genommen. Dafür wurde ein Smartphone zur Hälfte mit Klebefilm abgeklebt, sodass bei der Behandlung mit ProtectPax nur eine Hälfte durch die „Nano-Beschichtung“ geschützt ist. Im Test kamen spezielle Stifte mit verschiedenen Härtegraden zum Einsatz. Ein normales Display zerkratzt ab einer Mohs-Härte von 6 – so auch in unserem Fall. Auf der mit ProtectPax behandelten Displayseite war kein sichtbarer Effekt erkennbar – Kratzer kamen auch hier mit dem Härtegrad 6 in das Display. Sowohl die Tiefe der Kratzer als auch das Verhalten der mit ProtectPax behandelten Fläche bei härteren Materialien glich der unbehandelten Seite: Bei einem Härtegrad von 8 war es möglich, das Displayglas regelrecht abzukratzen. „100% bruch- und kratzsicher“, so wie die Macher ursprünglich für das Produkt warben, ist das nicht. Vor tiefen Kratzern oder eben Displaybrüchen schützen dann doch nur Panzerglas & Co.
ProtectPax: Test-Fazit
Wer sein Display schützen möchte, fährt mit einer gewöhnlichen Displayschutzfolie besser. Der Schutz ist sichtbar und lässt sich so einfacher überprüfen. ProtectPax legt sich laut Hersteller „unsichtbar“ über das Display und sollte regelmäßig (spätestens alle zwölf Monate) erneuert werden. Wer das vergisst oder wenn der Schutz doch früher nachlässt, ist das Smartphone gänzlich ungeschützt. Zudem schützen Panzerglasfolien meist auch beim Fall auf harten Asphalt. So revolutionär ist ProtectPax übrigens nicht: Schon seit einigen Jahren sind ähnliche Produkte auf dem Markt vertreten, die teils zum halben Preis erhältlich sind. ProtectPax beziehungsweise die dahinter stehende Firma APS Produkte finanzierte sich übrigens durch eine Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo – doch erst beim Auftritt in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ kam der große Durchbruch.