Leuchtplatte im Vergleich
Sobald das Diamaterial belichtet und entwickelt worden ist, beginnt der Arbeitsschritt, der sowohl Amateuren als auch Profi die Gelegenheit gibt, die zurückliegende Fototour nochmals intensiv nachzuerleben: das Sichten, Schneiden und Rahmen der Filmstreifen. Um die Fotos unter optimalen Voraussetzungen prüfen zu können, sind gute Leuchtplatten nicht nur im professionellen Bereich geradezu unerlässlich. Liegen die Diapositive erst einmal auf der beleuchteten Mattscheibe, gelingt es schnell und effektiv, sie nach bestimmten Reihenfolgen zu ordnen, im Hinblick auf Kratzer und Unschärfen zu kontrollieren oder von einer Belichtungsreihe das beste Resultat auszuwählen. Leuchtplatten sind nur noch von einer Handvoll etablierter Zubehöranbieter und Lichtspezialisten in verschiedenen Größen und Ausführungen lieferbar.
Leuchtplatten - Die wichtigsten Auswahlkriterien
Derzeit werden nur noch von Reflecta und Kaiser Fototechnik spezielle Leuchtplatten für die Dia-Betrachtung hergestellt. Produkte von Dörr oder Just Normlicht sind ebenfalls hochwertig, allerdings handelt es sich bei den vereinzelten Angeboten um Restposten, die Produktion ist eingestellt. Wer für sein Hobby oder die professionelle Fotografie eine geeignete Leuchtplatte zu kaufen beabsichtigt, sollte vorab zumindest drei Auswahlkriterien berücksichtigen:
-
Größe und Gehäuseausführung
-
Lichttechnik
-
Stromversorgung
Die Größe ist entscheidend
Die notwendige Größe einer Leuchtplatte richtet sich vor allem nach dem Verwendungszweck. Grundsätzlich stimmt es, dass sich Dias umso schneller in der Gesamtschau ordnen und selektieren lassen, je größer die durchleuchtete Fläche der Leuchtplatte ist. Wer jedoch nur gelegentlich eine kleine Anzahl von Dias betrachten möchte, dem sei eine transportable Leuchtplatte empfohlen. Die kleinsten Ausführungen werden von Reflecta ab einer Leuchtflächengröße von 13 x 10 cm angeboten, die Kaiser Prolite-Serie mit günstigem Preis-Leistungsverhältnis beginnt ab 30 x 21 cm. Dank der kompakten Abmessungen lassen sich diese Geräte schnell wieder im Schrank verstauen.
Rücken das Ordnen und Auswählen mehrerer Dias stärker in den Vordergrund, dann sind größere Formate nahezu unumgänglich. Als günstig hat sich eine Größe ab 20 x 30 cm erwiesen, dies entspricht den Maßen einer DIN A4-Seite, sodass sich auf ihr bequem die gängigen Dia-Archivhüllenformate zur kompletten Betrachtung auflegen lassen. Größere Leuchtplatten mit Leuchtflächen bis hin zu 60 x 30 oder gar 60 x 50 cm sind vor allem für die stationäre Nutzung vorgesehen. Teilweise ist das Gehäuse aus Metall gefertigt, was zur Solidität beiträgt, aber den Transport erschwert. Oft bieten diese Ausführungen auch die Möglichkeit der Wandbefestigung, was jedoch die Arbeit nur dann erleichtert, wenn das Material mit entsprechenden Klemmschienen daran fixiert werden kann. Manche der größeren Leuchtplatten, beispielsweise von Reflecta, lassen sich auf dem Tisch mithilfe des integrierten Aufstellbügels leicht schräg stellen, damit die Perspektive auf die oben liegenden Dias nicht allzu verkürzt ist.
Für das ergonomische Arbeiten an größeren Leuchtplatten kann das Verhältnis von Leuchtfeldhöhe zur -breite entscheidend sein. Wenn man am Schreibtisch vor großen Leuchtplatten sitzt, lässt es sich erfahrungsgemäß besser in die Breite arbeiten. Bei Formaten, die höher als breit sind, werden die Arme dagegen schneller schwer und die oben liegenden Fotos geraten leichter aus dem Blickfeld. Auch die Dicke der Leuchtplatte kann sich auf das Handling auswirken. Moderne Leuchtplatten wie zum Beispiel die großen LED-Formate von Reflecta, die Slimlite-Serie von Kaiser und die Just mini 5000-Reihe sind lediglich 3 bis 4 cm flach und unterstützen eine entspannte Arbeitsweise. Ältere Ausführungen tragen dagegen mit 6 cm vergleichsweise dick auf.
Es werde Licht!
Um das Filmmaterial unter möglichst neutralen, das heißt tageslichtähnlichen Bedingungen prüfen zu können, verfügen die Platten üblicherweise über Leuchtstofflampen mit einer normierten Farbtemperatur von rund 5000 Kelvin. Moderne, flache Ausführungen von Reflecta und Kaiserverfügen über LED-Lichttechnik, die eine bessere Ausleuchtung der Randbereiche und eine erhebliche längere Lebensdauer der Lampen bis zu 10.000 Stunden verspricht. Außerdem erwärmen sich LEDs weniger als die herkömmlichen Kaltkathodenlampen und sind darüber hinaus stromsparender. Eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung wird vornehmlich bei teureren Leuchtplatten durch besondere Lichtleittechniken und durch eine hochwertige Acrylglasscheibe erzielt.
Stromversorgung
Die kleinsten Leuchtplatten, wie die Reflecta L130 oder L230 lassen sich im Batteriebetrieb nutzen, was gerade auf Reisen die Flexibilität beträchtlich erhöht. Sie können aber auch wie alle größeren mobilen Leuchtplatten mit einem externen Netzteil mit 12 V Nennspannung betrieben werden. Bei den meisten Modellen ist das Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten und muss zusätzlich gekauft werden. Die eher für den stationären Einsatz konzipierten Geräte verfügen in der Regel über einen dreipoligen Anschluss für Kaltgerätekabel.
Fazit
Für Dia-Enthusiasten gehören Leuchtplatten zur essentiellen Ausstattung, wenn es um das Sortieren und Selektieren des Filmmaterials geht. Dank ihres genormten Lichts und der gleichmäßigen Ausleuchtung der Arbeitsfläche bieten sie optimale Bedingungen, um die Fotos hinsichtlich ihrer Qualität und Materialbeschaffenheit zu überprüfen. Größere Formate mit LED-Technik und hochwertiger Acrylglasscheibe sind zwar nicht unbedingt günstig, wer jedoch länger an ihnen arbeitet, wird den Unterschied zu älteren Geräten mit flackernden Leuchtstoffröhren zu schätzen wissen. Die flache Bauweise rundet das Erscheinungsbild zusätzlich ab.
Fachredakteur für Foto- und Videotechnik: Mark Siedler